Concorde XL

Gegen die Langweile habe ich jetzt mal wieder ein kleines Paar Böxlein gebaut, und denen mal ein etwas anderes Design gegeben. Im Grundprinzip ists ne Concorde mit 2xAL 130 + KE 25 SC, und statt den AL 200 der GF 250. Die Weiche ist auch die der Concorde; lt. H.Hausdorf von VISATON ist so eine Box schonmal gebaut worden, nur mit TIW 250 statt dem GF 250, aber wir wissen ja, das die fast beliebig austauschbar sind :-)

Die Seiten und Rückwand ist aus 19mm Spanplatte Buche foliert, der Deckel und die Front aus 25mm Multiplex, Buche furniert und schwarz lasiert, so das man die Maserung noch sehen kann. Die Ringe sind polarsilber-metallic lackiert.

Im Hintergrund (mal als Größenvergleich) die VOX 252, von der ich die Chassis verwendet habe.

 

1. Zu allererst bin ich mit den Ringen angefangen, 308mm Durchmesser, die ich mit der Oberfräse und dem Fräszirkel aus 2x 16mm und 1x 19mm MDF gefräst habe. Das innere bleibt stehen und ist noch über ein paar Stege verbunden, dazu später.

2. die Ringe werden mittels eines Nagels, der durch die Löcher für den Fräszirkelmittelpunkt gesteck wird, fixiert und verleimt.

3. Da die Ringe später lackiert weren sollen, und man ohne weitere Behandlung sonst später die Kanten sieht...

4. ...habe ich die ganzen Ringe nochmal komplett mit einer ca. 2-3mm dicken 2K-Glasfaserspachtelschicht umschmiert.

5. Das ganze habe ich dann auch meiner Drehbank...

6. ...auf den inneren Ring gespannt und abgedreht auf 310mm.

7. Bis auf ein paar kleinere Löcher, die später noch gespachtelt und manuell verschliffen werden.

8. Die üblichen Versteifungsringe werden ausgesägt und abgerundet.

9. nun gehts dabei die Kisten zu verleimen, die flierte Spanplatte erfordert den Einsatz von Montagekleber, Holzleim hält auf der glatten Oberfläche nicht!

 

10. Nach und nach werden nun BR-Kanal, Weichengehäuse und die Ringversteifungen sowie das Mitteltongehäuse aufgeklebt.

11. Danach kommt die 2. Seitenwand dran.

12. Mangels Schraubzwingen, die länger als 1,50m sind, habe ich um den nach vorne überstehenden Deckel zu verleimen (den ich vorher furniert habe) mittels Aufbauten und Wagenheber an der Decke gepreßt.

13. Um später die breiten Fasen hinzubekommen, muß die Schallwand aufgedoppelt werden. Einfach eine 2. Multiplex-platte draufleimen, habe ich nicht gemacht, sondern schmale Streifen an den Seiten und am Boden aufgeklebt. So wird die Schallwand nicht unnötig dick, was mir besonders die Mitteltöner danken werden (Reflexionen an den Schnittkanten bei zu dicken Wänden) Außerdem spart es Material.

14. Aufgraund leichter Fertigungstoleranzen kann es mal passieren, das ein Brett übersteht.

15. Hier habe ich mir folgendes einfallen lassen: Ein 19mm-MDF-Vrett, mittig mit einem Schlitz versehen, wird über das vorstehende Brett gespannt und dient der Oberfräse als Auflage. Nun einfach in Brettstärke tief fräsen...

16. ...und nun steht nix mehr über :-)

17. Nun wird mittels vieler Zwingen und ner 40mm MDF-Platte die ebenfalls vorher furnierte Front verleimt.

18. Da hinterher sowieso ein großer Teil wieder weggeschnitten wird, habe ich die gleich etwas schmaler gemacht als die Box breit ist.

 

19. Nun wird mit der Handkreissäge die Fase grob geschnitten, etwa 5mm lasse ich stehen.

20. Da das Sägeblatt etwas kurz ist, gehts nicht ganz durch.

21. Die Reste sind aber mit nem Stechbeitel schnell entfernt.

22. Nun habe ich mir um die Fasen glatt zu fräsen, eine Vorrichtung gebaut. 2 lange gerade MDF-Platten werden über Eck auf die Box gespannt, ausgerichtet und an den Enden verschraubt.

23. Nun kann ich mit der Oberfräse und einem 12mm Nutfräser, am besten mit einer vergrößerten Auflagefläche (ich habe meinen Fräszirkel druntergebaut) einfach über die Kanten fahren und bekomme eine 1A-Fase. Es hat sich bewährt, im ersten Durchgang nu bis auf etwa 1mm wegzunehmen, dann kann man den Feinschliff mit viel Gefühl machen.

24. Mit dem Fräszirkel werden nun die Ausschnitte für die Chassis und für die Ringe gemacht, da diese über 40mm tief eingefräst werden, ist hier ein sehr langer Fräser erforderlich.

25. Die Reste werden rausgebrochen und mit dem Stechbeitel grob abgetragen.

26. Mit meiner tollen Schablone wird wieser das überstehende abgefräst.

27. Hier sieht man auch meinen verlängerten Fräser in Aktion. Man muß nur sehr lansam fahren und mit wenig Vorschub, sonst schlägt er.

 

28. Erste Anprobe der mittlerweile geschliffenen und vorn abgerundeten Ringe - paßt!

29. Nach sorgfältigem Abkleben werden Deckel und Schallwand nun schwarz lasiert und anschließend mit Klarlack gestrichen.

30. Bevor es ans füllern und lackieren der Ringe geht, muß in der Werkstatt mal wieder gefegt werden. 2 Paar Boxen und diverser Kleinkram hinterlassen ihre Spuren... ohne die Holzreste hatte ich immerhin eine Schubkarre gestrichen voll nur mit Staub und Sägespänen :-)

31. Um die Ringe optimal lackieren zu können, habe ich mir nen langes Rohr in der Werkstatt quer gelegt, Kabelbinder dran, in die Ringe von innen ne Schraube rein und daran aufgehängt. ging super! Füllern, kleinere Macken nochmal nach dem Schleifen austupfen, wieder schleifen, füllern, fein Schleifen, polarsilber metallic aus der Sprühdose in 2 Schichten, 30min. nach der 2. Schicht schön Klarlack.

32. Jetzt werden die Ringe mit Montagekleber eingeklebt, da dieser ohne Pressen hält und die eine oder andere Lücke spielend ausfüllt.

33. Und für das nächste Mal merken wie uns: Den Kleber in der Fabre wie das Werkstück nehmen! Da schimmerts ein bißchen weiß raus :-(

34. Jetzt wird die Weiche montiert und die Kabel eingezogen

35. Zur Dämpfung habe ich pro Box 15 Matten eingefüllt, da wird aber noch mit experimentiert. Hinter der Weichenkammer ist frei, hinter der Mitteltonkammer ist zuur Bekämpfung stehdner Wellen ordntlich gestopft, dort finden insgesamt 7 Matten Platz, 6 Stück 2-fach gefaltet hochkant und eine quer drüber. Der Rest wird gleichmäßig im gehäuse verteilt. Die Mitteltonkammer bekommt 1,5 Matten.

36. Und so sieht das dann mit eingesetzen Chassis aus.

Noch ein paar Fotos von den fertigen Concordes:

Klang:

Tja, beim ersten Hören war ich doch recht erstaunt, das vergleichsweise wenig Baß rüberkam, danach habe ich noch 3 Matten Dämpfungsmaterial pro Box entfernt und die Dinger etwas näher an die Wand gerückt.

Sie klingen wirklich bei jeder Lautstärke, leise gespielt angenehm schmeichelnd, wenn man aber aufdreht dann kracht die Bude. Sehr direkt, sehr dynamisch, und einen wirklich guten 'punch'. Besonders Schlagzeugaufnahmen profitieren im Gegensatz zur VOX, die da doch nicht so 'knallhart' agiert.


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