SUB-T40 für DJ OlliN!

Werde mal für das Heimkino meines treuen Freundes Olli einen SUB-T40 bauen, allerdings von den Maßen anders damits besser in sein Zimmer paßt, der Aufbau ist etwa derselbe. Statt des TIW 400 wollten wir erst einen vorhandenen Blizzard 400 verwenden, leider hat sich dieser (mehrjähriger Autoeinsatz) als total ausgelutscht, mit angeschlagener Spule und rissiger Sicke disqualifiziert, jetzt wird er originalbestückt mit demTIW 400. Werde ne kleine Fotostory machen, der SUB mutet ja doch etwas kompliziert an. Das ganze soll später mit Buche furniert werden, hier werde ichl die Feuchtleim-Preßtechnik anwenden.

1. Die unterste Platte, die auf jedem Foto unten auf den Bänken liegt, ist da, weil sie im Gegnsatz zu eben genannten gerade ist.Zuerst leime ich die linke Seitenwand und den Deckel zusammen. Das Brett hinter der Leimflasche verwende ich als Anschlag, um einen rechten Winkel zu bekommen.

2. Nun wird die Front aufgeleimt. Leider hatte ich zu diesem Zeitpunkt zu wenig Schraubzwingen, besser sind 2 pro Brett.

3. Die Versteifungen werden angezeichnet, als Abstandshalter für die (bei mir 80mm) vom Rand habe ich die anderen Versteifungen verwendet. Die werden dann zusammen mit dem Tunnelbrett verleimt. Bei Eigenkonstruktionen ist der spätere Einbauort des Chassis zu beachten, daß genügend Platz um den Magneten und den Korb ist. Das Chassis sollte auch genügen Luft zum 'Atmen' haben.

4. Nun werden die Verstrebungen zwischen Front und Rückwand angezeichnet und verleimt. Die Schraubzwingen unten dabei so spannen, daß die Verstrebung nach unten gedrückt wird. Die Vertrebungen untereinander sind auch verleimt.

5. Wegen eines kleinen Fehlers bei der Berechnung waren die Streben 19mm zu kurz, habe einfach von einer 19mm Platte schmale Streifen untergelegt und natürlich verleimt.

6. Nun kommt die Rpckwand dran. Am besten man hat hier min. 8 Zwingen, die länger als 800mm sind. Hatte nur 5, nach unten drückt die schwere Werkzeugkiste.

7. Habe schon das linke Tunnelseitenbrett verleimt, nun wird das Gehäuse auf den Deckel gestellt und die beiden hinteren Verstrebungen auf den Deckel sowie wieder mit den anderen Verstrebungen verleimt. Auch hier wieder so spannen, das die Verstrebung nach unten gedrückt wird.

8. Nun wird das 2. Tunnelseitenbrett eingeleimt, sowie der Boden und zusammen gepreßt.

9. Danach wird die 2. Bodenplatte verleimt, Leim nur ganz dünn auftragen, evtl. mit ner Rolle oder nem Schaber. Zur Not tuts auch ein Stück MDF.

 

10. Nachdem der Deckel verleimt ist, werden alle überstehenden Kanten des gehäuses mit der Oberfräse und dem Bündigfräser abgefräst. Die Kante Front/zum Tunnelbrett nicht vergessen! Im Bereich des Tunnels kann es zu Problemen kommen, da man hier keine Auflage für das Führungslager hat. Deswegen habe ich in entsprechendem Abstand eine gerade MDF-Latte aufgespannt, an der der Korb der OF geführt wird. Mann kann das dann sogar mit einem normalen Nutfräser mchen, aber mein Bündigfräser war länger.

11. Um nun die Aufdopplung der Schallwnd aufzuleimen verteile ich den Leim mit der Rolle recht dünn, damit das Brett nicht 'schwimmt' und verrutscht.

12. Nun die Front mit möglichst vielen Zwingen aufpressen. Zur Not kann man sich auch draufsetzen/stellen.

13. Die Aufdopplung wird ebenfalls bündig gefräst. Nun müssen die Fasen an der Front angebracht werden. Aus optischen Gründen recht breit, breiter als der Fräser normalerweise kann. Mit einem kleinen Trick ist das kein Problem. Erstmal ganz normal (am besten in mehreren Schritten) eine Fase fräsen mit zuletzt voller Frästiefe.

14. Jetzt wird die Tiefe des Fräsers so eingestellt, daß die Fase max. doppelte Arbeitstiefe des Fräsers hat. Jetzt darf nix mehr verstellt werden bzw. muß der Anschlag passend gesetzt werden. Ich fräse ein paar mal 'frei hand' entlang, bis genügend Material abgetragen ist für den letzten Durchgang.

15. Das gleiche macht man nun, indem man die Oberfräse auf der Seite der Box aufsetzt. Kann ein wenig kippelig werden, hier kann man (wenn noch genügend erreichbare Frästiefe vorhanden ist) eine größere Unterlage für die Fräse anbauen (Fräszirkel ohne Mittelpunkt z.B.)

16. Jetzt habe ich vorn schon die fertige Fase, mit einem 18mm-Fräser habe ich eine 33mm große (tiefe) Fase gefräst.

17. Nun werden sämtliche Kanten nochmal mit 50er oder 80er Papier übergeschliffen, bis sie nicht mehr mit dem Finger zu ertasten sind. Auch über die Fasen nochmal ein wenig drüberschleifen --> 1A Ergebnis.

18. Vorm furnieren unbedingt die Unterseite markieren, später erkennt man das nicht mehr. Wie das mit dem furnieren im einzelnen genau funktioniert, habe ich hier mal extra beschrieben. Der fertig furnierte Sub.

 

19. Um mir Arbeit beim Furnieren zu ersparen, habe ich bewußt den Baßreflexkanal noch nicht ausgesägt. Sonst müßte man hier das Furnier einschneiden, die Kanten feilen etc. Viel einfacher gehts, wenn man die Aufdopplung in eins beläßt, dann mit dem Nutfräser einen Durchbruch irgendwo mitten über dem Schacht macht. Vorher ausmessen, nicht das man falsch fräst...

20. Jetzt kann man in das vorhandene Loch mit dem Bündigfräser rein und braucht nur noch mit Gefühl einmal rundumzu...

21. ...schon hat man einen perfekt ausgeschnittenen BR-Kanal! Die ganze Aktion dauerte keine 15min :-) Die ausgefransten Kanten mit Schleifklotz oder Schwingschleifer und feinem (120 -180er) Papier glätten.

22. Jetzt wird der Mittelpunkt der Chassisöffnung angezeichnet, einLoch für den Fräszirkel gebohrt und in 5-6mm Schritten das Loch komplett gefräst. Um den exakten Durchmesser einzuhalten, mache ich, wenn die Fräsung hinterher sichtbar ist, vorher auf einem Probebrett einen Test, bei Einfräsungen kann man auch gleich die Tiefe dort einstellen.Da mein 12er Nutfräser (6er kann man nicht nehmen, den kann man nicht tief genug eintauchen da der Schaft dicker ist als der Fräser) zu kurz war, habe ich mir beholfen, indem ich in die Fräsung unten ein Loch gebohrt habe und dann mit meinem langen Bündigfräser weitergefräst. Man kann das Loch natürlich auch mit der Stichsäge aussägen, wird dann halt nicht so schön, aber sieht man hinterher ja nicht...

23. das fertige Loch

24. Der BZ400 hält mal kurz Einzug, um zu prüfen, ob das Loch paßt.

25. Für die Optik: Um den Korb des BZ (alternativ auch die der TIWs) einzufräsen, habe ich mir eine Schablone lasern lassen, 4mm Stahlblech. Die Schablone muß jetzt genau ausgerichtet werden, wenn alles paßt (Abstände, Winkligkeit etc.) wird sie mit Schraubzwingen festgespannt. Zur Sicherheit nochmal Maße kontrollieren.

26. Die Schablone ist exakt das Maß größer, was der Abstand Außendurchmesser Kopierhülse --> Außendurchmesser verwendeter Fräser beträgt. Nun wird mit 6mm-Fräser mit der Hülse an der Schablone entlanggezogen, die 13mm sollte man in 2 Arbeitsgängen machen. Danach die Kanten der Fräsung wieder mit feinem Schmirgel glätten.

27. Die stehengeblieben Ecken kann man bei MDF jetzt bequem mit einem Schraubendreher o.ä. wegbrechen, bitte nicht auf dem Rand der Fräsung abstützen, das gibt Druckstellen! Unten in der Fräsung siehts keiner.

 

28. Den Rest arbeitet man dann mit der Fräse weg, mit für die Außenkontur eingestellter Tiefe, aufgelegter Schablone und der Kopierhülse, so ist gesichert, daß man nicht aus Versehen wegrutscht und das sichtbare Furnier beschädigt.

29. Nachdem auch der Ausschnitt für das Anschlußterminal (an gewünschter Stelle) gemacht ist (ich habs bündig eingefräst, aber kann man auch einfach mit der Stichsäge aussägen) sollte man erstmal die ca. 3 Liter MDF-Staub aus dem Gehäuse entfernen...

30. Danach wird das komplette Furnier mit dem Schwingschleifer geschliffen, bis alle Spuren, besonders Leimreste (Leimflecken geben helle Stellen nach dem lackieren) restlos weg sind. Ich nehme meist 80er oder 120er Papier und gehe danach nochmal mit 180er drüber. Danach gründlich vom Staub befreien! Am idealsten ist mit entölter Preßluft abblasen, Absaugen ist so ne Sache, das kann Spuren vorm Sauger hinterlassen. Ich verwende Microfaser-Tücher, die ziehen den Staub förmlich an, siehe auch Nr. 36+37. Da das Holz jetzt sehr rauh ist, muß man mehr tupfen als wischen.

31. Der Sub wird auf ein paar Bretter gestellt und lackiert. So klebt keine Plane/Zeitung o.ä. hinterher am Sub, und man kann die Schnittkante des MDFs rundrum mit versiegeln, wenn man einw enig von unten streicht. Ich verwende Klarlack seidenmatt, gestrichen wird mit ganz normalem Pinseln IMMER in Richtung der Faser. Bei der ersten Schicht saugt das Holz noch gut Lack auf, da geht ne Menge Lack bei drauf. Aufpassen, das es keine Tropfnasen gibt.

32. Die erste Schicht trocknet.

33. Nach dem trocknen werden jetzt die Ansatzfugen sowie etwaige Risse mit CLOU Holzpaste Buche ausgebessert. Die mache ich nach dem 1. Lackieren, da sonst immer ein heller Schleier im Furnier sichtbar bleibt, wo die Paste hingekommen ist. Wenn mans nach dem 1. lackieren macht, sind die Poren des Holzes geschlossen und die Paste dringt nur in die zu verschließenden Spalten.

34. Die teilweise doch recht dick aufgetragene Paste schleife ich in Faserrichtung mit dem Schleifklotz grob ab.

35. Dann den ganzen Sub mit 180er oder 240er Papier und Schwingschleifer schleifen, bis er richtig schön glatt ist. An den Kanten/Ecken nicht zuviel schleifen, sonst guckt schnell das MDF durch...

36. Dann wird entweder mit Preßluft abgeblasen oder mit einem Microfaser-Staubtuch der Staub abgewischt.

37. Diese Microfaser-Staubtücher haben ganz feine Fasern, die sich in jede kleine Unebenheit festsetzen und natürlich auch den Staub binden. Solange die Oberfläche noch nicht absolut glatt ist (normal nach dem 1. Lacken/Schleifen) kann man das quasi 'anbappen' :-)

38. Nun wird die 2. Lackschicht aufgetragen, hier brauchts auch nicht mehr soviel Lack wie bei der ersten, da das Holz schon vollgesogen ist.

39. Die 2. Schicht trocknet so vor sich hin.

40. Pinsel nach dem lacken gut ausstreichen und dann in Nitro-Verdünnung stellen damit er nicht hart wird. Wenn die Box komplett lackiert ist, wird er dann gründlich gereinigt.

41. Die dritte und letzte Schicht ist drauf und getrocknet, nun wartet der BZ 400 mit selbstgeflochtenem Voodoo-Kabel *g* auf seinen Einbau. Auf die Auflagefläche des Korbs kommt noch selbstklebendes Schaumgummi-Dichtband.

42 Die Schraublöcher für Chassis und Terminal werden mit 2,5mm vorgebohrt

43. so sieht das ganze von hinten aus.

44. Probehören in meinem Wohnzimmer. Leider ist der BZ 400 nicht mehr ganz astrein, da schleift was :-( Mal sehen, was sich da so machen läßt...

OK, der Blizzard ist tot (siehe ganz oben), jetzt wird auf den TIW 400 gewartet...

Der T-40 an seinem 'Einsatzort'


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