Mein Bastelparadies

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Beheizbare Bastel-Werkstatt

Beheizbare Auto-Werkstatt / Garage

Einzug der Drehbank

Wandisolierung der Garage

Oktober 2003: Die Tage werden kürzer, draußen wirds kälter und auch recht ungemütlich, und eigentlich ist die Lautsprecher- und CarHiFi-Wastelsaison vorbei. Vorbei? Nein, in einem kleinen Dorf im nördlichsten Zipfel NRWs macht sich ein unerschütterlicher Wastler auf, um erbitterten Widerstand gegen die Kälte zu leisten...

Wer zuhause eine unbeheizte Garage hat, oder wie ich eine abgemauerte Werkstatt in der Scheune, kann zwar wenns regnet im Trockenen weiterbasteln, doch wirklich angenehm sind dort im Winter die Temperaturen nicht, und auch das Holz freut sich über ein Verarbeitungsklima, das dem späteren Standort der Lautsprecher entspricht. Jetzt einfach nen fetten Elektroofen in die ungedämmte Garage zu stellen, ist dann allerdings weder für die Stromrechnung, noch die Umwelt so zuträglich, und wenn mans ausmacht, isses sofort wieder kalt. Deswegen habe ich mich dran gemacht, und meine Werkstatt von innen komplett zu dämmen, und eine Vorsatzschale aus Rigips zu machen. Ein neues Doppelglasfenster habe ich natürlich auch eingebaut.

1. Je nach Maß der Rigips-Platten werden erstmal Latten an die Wände gedübelt, am besten geht das mit sog 'Nagel-' oder 'Schlagdübeln'. Die Stärke der Latte richtet sich nach der Stärke der gewünschten Dämmung, für 60mm habe ich Latten besorgt, die 40x60mm sind und diese hochkant angedübelt. Bei 12,5mm dickem Rigips, wie ich es verwendet habe, reicht an den Wänden ein Abstand von 600mm, mehr sollte es nicht sein. Bei 600mm Abstand passen auch die 625x1250mm großen Trennwand-Dämmplatten da wunderbar hinein. Bei Fenstern und Türen muß rundrum ne Latte, um später die Platten für die Fensterinnenseiten zu befestigen.

2. auf einer Seite hatte ich das Problem, daß 2 Stahlträger und ein Versteifungskreuz der Scheune vor der Wand lagen, da habe ich mit senkrechten Latten mehr Abstand zur Wand erzielt.

3. Die Decke bestand aus Holzbalken mit Brettern drauf, hier habe ich Mineralwolle als Rollenware in der Stärke der Balken, die auch zum Dachausbau verwendet wird, benutzt. Auf passende Breite zuschneiten, ich hab die ganze Rolle mit ner Säge zersägt, aber ein großes Messer tut am abgerollten Material auch gute Dienste. Damit die Wolle zwischen den Balken klemmt, wird sie mit 1-2cm Übermaß zugeschnitten. Danach kommen normale Dachlatten 27x38mm an die Balken geschraubt, aber mit max. 400mm Abstand. Hat man ne Betondecke, kann man ebenso verfahren wie an den Wänden, zu beachten ist allerdings der verringerte Abstand von 40cm. Ich brauch nicht sagen, daß man das Zeug tunlichst mit Handschuhen anfaßt und so wenig wie möglich in dessen Nähe kommt, weil das dann FÜRCHTERLICH juckt?

4. Um zu verhindern, daß durch die warme Luft im inneren, die sehr viel mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann, beim Durchdringen der Dämmschicht abkühlt und das Wasser dort kondensiert, so die Dämmung naß und unbrauchbar wird, muß eine sog. Dampfsperrfolie eingesetzt werden. Die wird einfach an den Latten festgetackert. Diese ist überall Luftdicht zu verkleben, an Nahtstellen, sowie wie man hier sieht bei den Kabelauslässen. Für weitere Informationen schaut mal bei www.siga.ch vorbei.

5. Für die Befestigung der 2 x 1,25m großen Rigips-Platten ist jemand, der mit anpackt unerläßlich. Ist das Ding erstmal an der Decke, läßt es sich prima mit einer Teleskopstütze halten. Läßt sich einmal ausziehen und mit ner Schraube festklemmen, der obere Teil fährt mit dem 'Silikonpressenprinzip' aus, also den kleinen Hebel immer wieder drücken die Stütze spannen. Hat oben und unten ne Gummiplatte, daß es nicht verrutscht, und dank Kugelgelenk lassen sich damit sogar Sachen an Dachschrägen pressen. Die Belastbarkeit von 30kG reicht hier auch locker aus. Kreuzfugen wie bei mir sind normalerweise zu vermeiden, aber es paßte grad so schön :-) Festgeschraubt wird das auf den Latten mit Schnellbauschrauben alle 30cm.

6. Wenn die Decke sitzt, werden die Trennwandplatten zwischen die Latten geklemmt. Danach ist die Bude fast so akustisch tot wie der schalltote Raum bei VISATON *g*

7. Nun wird auch an den Wänden die Dampfsperrfolie angebracht, und mit Spezialklebeband von Siga mit der überstehenden Folie der Decke verklebt.

8. Auch an den Wänden müssen an Durchbrüchen die Kabel dicht abeklebt werden.

 

9. Nach der Decke sind nun die Wände dran, mit Platten verkleidet zu werden. Schnitte in Rigips macht man am besten mit nem Cuttermesser, was man an einer geraden Latte etc. entlangfährt. Wenn das RiGips etwas eingeschlitzt ist (ca. 4-5mm) kann man es einfach über eine Kante abbrechen und braucht dann nur noch die Pappe auf der anderen Seite mit dem Cutter zu durchtrennen.

10. OK, ich hätte mir das mit dem Boden früher überlegen sollen, aber egal :-) Nachdem ich die Werkstatt wegen gröbster Unebenheiten neu gepflastert hatte, und bei der Gelegenheit das Pflaster zwecks späterem Aufbau auch gleich 50mm tiefer gesetzt habe, kommt eine Bauplane drauf, die habe ich zur Seite hin mit der Dampfsperrfolie verklebt. So kommt kein Wasser von unten hoch, und auch keine Kondensierung von innen nach außen. Darauf kommen stabile Kanthölzer in der gewünschten Stärke der Dämmung (hier bleibe ich meinen 60mm treu) und dazwischen wieder Mineralwoll-Trennplatten, diesmal welche die normalerweise an die Hausfassade kommen. Lassen sich dank einer einseitigen steifen Filzschicht auch besser schneiden.

11. Darauf kommen dann Verlegeplatten mit Nut+Feder, der Stabilität wegen aus 22m starkem OSB. Die werden mit Holzleim verklebt und auf den Unterlatten festgespaxt. Sieht richtig wohnlich aus das Ganze :-)

12. Nun werden die Fugen und die Schrauben der Wände und der Decke mit RiGips-Spachtel übergespachtelt und alles mit Wnadfarbe weiß gestrichen. Wär ne Idee gewesen, das VOR dem Verlegen des Bodens zu tun, dann hätte ich mir das Abdecken mit Plane sparen können...

Und so sieht das ganze fertig aus:

So, heute mal richtig reingehauen - sieht doch jetzt ganz wohnlich aus und kann bald als Enstehungort für die nächsten Projekte herhalten (man beachte die Ecke rechts neben der Werkbank) :-)

Alles in allem hat das jetzt mit Krempel ausräumen und jetzt (das meiste) wieder einräumen 2 Wochen gedauert. An dieser Stelle möchte ich auch meinem Schatz, die mir bei den Latten andübeln und bei der Montage der Rigipsplatten geholfen hat, und meiner Mama für die Hilfe bei der Folie einen herzlichen Dank aussprechen, der beste Handwerker taugt nämlich nix ohne seine Handlanger :-) und noch einen schönen Dank an die, die mir mit gutem Rat zur Seite gestanden haben!

Ein paar Fotos von August 2005:


Meine Scheune, hinten rechts befindet sich die Werkstatt darin.


So siehts zur Zeit in der Scheune aus, ganz links steht mein Trecker, in der Mitte mein Audi A3 im Umbau, rechts ist Platz für ein weiteres Fahrzeug. Hinten weiter stehen noch ein paar Hänger, Pflug, Sähmaschine sowie meine Drehbank.


Und so siehts jetzt in meiner Werkstatt aus, man beachte den Dreckhaufen unterm Tisch, sowie die Audi-TT-Boards links unter der Werkbank, meine Boards für den A3 aufm Tisch, sowie den defekten Röhrenprojektor auf dem Schrank...

 

Dezember 2005: befahrbare Garage in der Scheune

Damit ich auch am Auto im warmen basteln kann, habe ich mir jetzt aus einem Holzbalken/Stahlträger-Grundgerüst und OSB-Platten eine ca. 7 x 5,5m große Garage in die Scheune gebaut, die sich jetzt schon im ungedämmten Zustand mit einem 1kW Heizlüfter auch bei Minusgraden auf erträgliche Temperatur bringen läßt.


Hier die beiden je 1,40m breiten und 2,50m hohen Torflügel


Sesam öffne dich!


Es ist bei einem normalen Fahrzeug rundrum noch min. 1m Platz zum Arbeiten, auch wenn die Türen wie hier auf sind. Hinter der Autotür sieht man meinen Meßrechner, diesen habe ich auf eine ca. 80cm lange Platte gestellt, so daß man mit dem Auto drunterfahren kann und so den Monitor quasi vor der Windschutzscheibe hat.


Für ausreichende Beleuchtung sorgen an der Decke 2 Reihen á 5 36W-Neonröhren, sowie an den Seiten nochmals je 3 senkrecht angeordnete die besonders die Türen und das innere des Fahrzeugs ausleuchten.


Steckdosen sind auch pro Seite 3 sowie vorne und hinten je eine vorhanden. Links im Hintergrund sieht man meine Stromverteilung für Scheune/Werkstatt.

November 2007 - Einzug meiner Drehbank

Die Drehbank, eine Meuser, hat mein Onkel mal für 50€ (!) aus seiner Firma bekommen - sollte in den Schrott weil alles Spiel hat usw. Unter der Bedingung, das die bis zur Frühstückspause (9h) weg ist, hat er die Zusage bekommen. Es war halb 8! Also Feierabend gemacht, Trecker und Hänger raus und los (ca. 10km) zur Firma - dann rückwärts inne Halle rein und das Ding mit Kran aufgeladen, fertig. Ich denke da haben die nicht mit gerechnet...
Die Drehbank stand dann leider viel zu lange unter einer Plane auf dem Hänger und setzte Rost an, irgendwann hat mein Onkel sie dann in die Scheune gestellt, war aber auch doof weil kalt und dunkel. Also - ab damit in die Garage! Das zog leider weitreichende Aufräumarbeiten in der Scheune nach sich, da will ich aber lieber nicht länger drauf eingehen... :-)


An 2 Seilen in den Frontlader gehängt läßt sie sich mit dem Trecker gerade so heben, sie schwebt etwa 2cm über dem Boden.


Hier im Vergleich wie die Reifen eindrücken sieht man recht schön, wie Hölle schwer das Teil sein muß. Den Trecker konnte man aber hinten noch nicht mit der Hand anheben - im Stand lenken war allerdings unmöglich, trotz vollhydraulischer Lenkung!


In die Garage habe ich vorher ein Loch gemacht, zwischen den Balken sind 2,05m, die Drehbank ist 1,98m lang + das was dazukommt weil sie leider nur schräg einzuhängen ist... Millimeterarbeit oder: Holz gibt zur Not auch nach.


Ich weiß, ein Betonfundament wäre eher angebracht aber mit aufs Hundertstel genau arbeiten ist damit eh nicht mehr möglich, für allerlei Alubasteleien und Holzringe ists allerdings top.

Wandisolierung - November 2008

So, nachdem es dann doch hin und wieder zu kalt wurde, und auch in Anbetracht der immensen Energiekosten, habe ich mich dazu entschlossen, zumindest erstmal die Aussenwand zu isolieren, da diese regelrecht Kälte abstrahlt und es dadurch sehr ungemütlich wird.


Als erstes kommen unten Klötze aufs Fundament gedübelt, und oben etwas dünnere in den Balken der auf der Mauer liegt verschraubt, sind jetzt die OSB-Platten vor.


Um die Tür umzu habe ich die Kanthölzer schon aufgestellt.


Da praktischerweise immer noch die alten Mauerbinder aus der Wand guckten, ließ sich die Dämmung so gut aufspießen, und anschließend die Latten davor schrauben.


Jetzt ists schonmal nicht nur wärmer, sondern auch extrem Schallreflexionsarm :)


Um das luftdicht zu machen, wichtig damit keine Luftfeuchtigkeit in der Isolierung kondensiert, wird Folie vorgespannt.


Habe statt der teuren Dampfsperrfolie normale dickere Bauplane genommen, sollte für sowas reichen. Die Übergänge (2 STücke 3x4m und die Durchführungen der Leitungen sind mit Panzertape abgedichtet, zu den Wänden, Decke und Boden ist die Folie mit Acryldichtmasse verklebt, das ist das weiße und braune Zeugs in den Ecken.


Da die Isolierung schon teuer genug war, tuts als Verkleidung Mutterns alter Schlafzimmerschrank, schade das er so wenig Türen hatte, sind Schellack beschichtetes Furnier - total kratzunempfindlich (links unten).


Alles verballert was noch so rumlag :)


Tjo, denn muß ich noch die Steckdosen anschrauben, meine Wandleuchten wieder installieren und vor allem: Aufräumen...


Schrank aufgehängt fürs Meßequipment, Lampen installiert, Kabel aufgehängt


Geräumt, gefegt...


Dank Dirk Wölfinger habe ich jetzt auch etwas Wandschmuck :)

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